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Taschendiebstahl

Schützen Sie Ihre Wertsachen

Taschendiebstähle passieren häufig unbemerkt, besonders in belebten Orten wie öffentlichen Verkehrsmitteln, Einkaufszentren oder bei großen Veranstaltungen. Die Täter und Täterinnen agieren geschickt und nutzen Momente der Unachtsamkeit oder Ablenkung, um zuzuschlagen. Oft arbeiten sie im Team: Während jemand das Opfer ablenkt – etwa durch Rempeln oder eine scheinbar harmlose Bitte – nutzt die andere Person die Gelegenheit, um Wertsachen zu stehlen und diese weiterzugeben. Mit einfachen Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko eines Diebstahls jedoch deutlich verringern. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie sich effektiv schützen und im Falle eines Vorfalls richtig reagieren können. Eine detaillierte Broschüre zu diesem Thema erhalten Sie im Präventionszentrum.

Typische Diebstahlmethoden

Person auf einem Fahrrad samt Fahrradkorb mit Rucksack

Enge und Gedränge
Diebinnen und Diebe suchen gezielt überfüllte Orte wie Bahnhöfe, Märkte oder Veranstaltungen. Sie beobachten ihre Opfer genau und warten auf günstige Momente.

Ablenkung durch Tricks
Täter und Täterinnen rempeln oder tanzen an, beschmutzen Kleidung oder fragen nach dem Weg, um die Aufmerksamkeit zu binden.

Arbeiten in Gruppen
Beispiel: Eine Person lenkt ab, eine zweite stiehlt, eine dritte Person verschwindet mit der Beute.

Diebstahl aus Fahrradkörben
Täter und Täterinnen greifen von hinten in den Korb, während das Opfer das Fahrrad schiebt oder fährt.

Klopfen an Scheiben
Bei dieser Methode klopfen Täter und Täterinnen von außen an die Fensterscheibe eines Busses, einer Straßenbahn oder eines Zuges. Während das Opfer aus dem Fenster schaut, wird in der gleichen Zeit in der Tasche des Opfers im Inneren des Wagens gestohlen.

Stau erzeugen im Geschäft
Täter und Täterinnen erzeugen künstlich Staus, indem sie Rolltreppen oder Türen blockieren und die Menschenmengen zum Stillstand bringen. In dieser chaotischen Situation zielen sie darauf ab, das Opfer abzulenken, während sie in die Taschen der Betroffenen greifen.

Anrempeln
Beim Anrempeln stören Täter und Täterinnen gezielt den Ablauf in überfüllten Situationen. Sie stoßen das Opfer im Gedränge an oder arbeiten mit einer weiteren Person zusammen, um das Opfer in die Zange zu nehmen. In diesem Moment wird die Tasche des Opfers gestohlen, während es abgelenkt ist.

Falsche Touristen/Touristinnen oder Fans
Täter und Täterinnen geben sich als Tourist/Touristinnen oder Sportfans aus, die nach dem Weg zu Sehenswürdigkeiten oder Stadien fragen. Während das Opfer mit der Karte beschäftigt ist, wird die Handtasche oder das Portemonnaie unbemerkt gestohlen.

Blumenschenkende Personen
Täter und Täterinnen nähern sich freundlich, umarmen das Opfer und überreichen eine Blume. In diesem Moment, in dem das Opfer überrascht oder abgelenkt ist, wird die Brieftasche gestohlen.

Beschmutzende Personen
Bei dieser Methode „bekleckern“ Täter und Täterinnen das Opfer scheinbar aus Versehen. Sie bieten an, den Fleck zu reinigen, und während sie mit vielen Worten und Gesten ablenken, wird die Geldbörse aus der Tasche des Opfers entnommen.

Tipps zur Vorbeugung

Fallende Dominosteine, die von einer Hand aufgehalten werden

Allgemeine Tipps

  • Um sich vor Taschendiebstahl zu schützen, sollten Sie Wertsachen stets direkt und verdeckt am Körper tragen. Nutzen Sie dafür Brustbeutel, Gürteltaschen oder Innentaschen Ihrer Kleidung. Lagern Sie keine Wertsachen griffbereit in Taschen oder Körben. Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen so, dass die Verschlussseite stets zu Ihrem Körper zeigt, um den Dieben das Zugreifen zu erschweren.
  • Achten Sie darauf, nur so viel Bargeld und Zahlungskarten mit sich zu führen, wie unbedingt notwendig, und bewahren Sie diese in unterschiedlichen, verschlossenen Innentaschen auf, möglichst nah am Körper. Kredit- und Bankkarten sollten getrennt von der zugehörigen PIN aufbewahrt werden, und es ist ratsam, die PIN auswendig zu lernen.
  • Seien Sie in Menschenmengen besonders aufmerksam und halten Sie genügend Abstand zu fremden Personen. Lassen Sie Taschen und Wertgegenstände wie Handy oder Laptop niemals unbeaufsichtigt.

Spezielle Tipps für Fahrräder

  • Lassen Sie keine Wertsachen griffbereit im Korb. Legen Sie Ihre Gegenstände in abschließbare Behälter oder nutzen Sie Körbe mit Abdeckungen.
  • Befestigen Sie Taschen im Korb mit Gurten, Schlössern oder Spanngurten.
  • Vermeiden Sie Ablenkungen. Verzichten Sie auf die Nutzung von Kopfhörern während der Fahrt.

Spezielle Tipps für Mobiltelefone

  • Tragen Sie Ihr Mobiltelefon verdeckt und sicher, sodass es für Täterinnen und Täter unzugänglich ist.
  • Richten Sie eine Zugangssperre (z. B. Bildschirmsperre) ein und aktivieren Sie „Fernzugriff“, um das Gerät bei Verlust sperren oder löschen zu können.
  • Nutzen Sie Ortungsfunktionen, z. B. über Android, iCloud oder Windows Phone, um ein verlorenes oder gestohlenes Gerät zu finden.
  • Speichern Sie keine Benutzerdaten oder Passwörter direkt auf dem Gerät.
  • Zeigen Sie Ihr Handy Unbekannten nicht, um Tricks oder Raub zu vermeiden.
  • Klären Sie vor dem Kauf gebrauchter Geräte immer den Eigentumsnachweis.
  • Deaktivieren Sie den Schnellzugriff im Sperrbildschirm:
    Stellen Sie sicher, dass der Schnellzugriff (z. B. für den Flugmodus) bei aktivierter Bildschirmsperre deaktiviert ist. So verhindern Sie, dass das Gerät von Täterinnen und Tätern unauffindbar gemacht werden kann.
  • Legen Sie einen Handypass (pdf, 378.6 KB) für Ihr Mobiltelefon an und notieren Sie darauf die wichtigsten Daten: eigene Rufnummer, SIM-Kartennummer, 15stellige IMEI (Seriennummer des Handys / mit *#06# in Ihrem Gerät abrufbar), den Netzbetreibenden mit Hotline-Nummer, Kundennummer, Handymarke, Modell usw.

Besondere Sicherheitsmaßnahmen

  • Eine kleine Alarmvorrichtung (z.B. Schrillalarm) an Ihrer Tasche kann bei Diebstahlversuchen Aufmerksamkeit erzeugen.
  • Seien Sie in Menschenmengen besonders wachsam und kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Taschen.

Nach einem Taschendiebstahl: Was nun?

Formulierung Was nun vor dem Hintergrund eines Streifenwagens mit Blaulicht

Ruhe bewahren und Polizei verständigen

  • Erstatten Sie umgehend Anzeige und schildern Sie den Tathergang so genau wie möglich. Notieren Sie sich, wann und wo Sie den Diebstahl bemerkt haben.

Karten sperren lassen

  • Informieren Sie Ihr Kreditinstitut, um Bank- oder Kreditkarten zu sperren. Nutzen Sie den zentralen Sperrnotruf 116 116, wenn Ihre Bank daran teilnimmt.

Sperrnummern für Debit- und Kreditkarten:

  • Debitkarte: 116 116
  • Mastercard: 0800 071-3542
  • VISA-Card: 0800 811-8440
  • American Express: 069 9797-1000
  • Diners Club: 069 900 150-135

KUNO-Sperrung beantragen

  • Nur die Nutzung der PIN wird im Zahlungsverkehr durch die Geldinstitute gesperrt. Kriminelle können die Karten aber auch ohne die PIN im Lastschriftverfahren einsetzen, etwa durch das Vorhalten der Karte im kontaktlosen Zahlverkehr oder durch die Unterschrift, denn das Lastschriftverfahren wird nicht gesperrt. Sie sollten deshalb unverzüglich bei der Polizei den KUNO-Sperrdienst beantragen. Dafür müssen Sie Ihre Bankleitzahl und Kontonummer beziehungsweise Ihre Kartennummer bei der Anzeigenaufgabe vorlegen.

Dokumente sichern

  • Beantragen Sie Ersatzdokumente (zum Beispiel Ausweis) und klären Sie die Haftung mit Ihrer Versicherung.
  • Ändern Sie sofort die Passwörter für alle Konten, auf die über gestohlene Geräte zugegriffen werden könnte.

Smartphone sichern

  • Rufen Sie Ihr Gerät an – vielleicht meldet sich ein ehrlicher Finder/ eine ehrliche Finderin.
  • Nutzen Sie ein Schutzprogramm, um das Gerät zu orten, eine Nachricht zu senden, Daten zu löschen oder Zugriffe zu sperren.
  • Sperren Sie die SIM-Karte, auch bei Prepaid-Tarifen, wenn das Gerät verloren ist.
  • Erstatten Sie bei Diebstahl Anzeige – der Handypass (pdf, 378.6 KB) hilft mit wichtigen Daten.
  • Lassen Sie sich bei SIM-Wechsel die neue Kartennummer zusenden (falls möglich).
  • Melden Sie den Verlust von Mobiltelefonen Ihrer Anbieterfirma.