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Gewalt in der Öffentlichkeit

Prävention und Schutz

Gewalt in der Öffentlichkeit kann jede Person betreffen – sei es direkt oder als Zeuge oder Zeugin. Sie tritt meist unerwartet auf, etwa durch körperliche Übergriffe, verbale Angriffe oder Bedrohungen. Die Verantwortung für Gewalt liegt immer beim Täter oder der Täterin, und Betroffene sollten sich niemals für ihr Erleben verantwortlich fühlen. Die Polizei Bremen setzt auf konsequente Strafverfolgung sowie Prävention, um Gefahren zu minimieren und den Schutz der Öffentlichkeit zu gewährleisten.

Auf dieser Seite erhalten Sie praktische Hinweise, wie Sie sich vor Gewalt in der Öffentlichkeit schützen können, wie Sie im Falle eines Vorfalls handeln sollten und was Sie tun können, wenn Sie eine Gewaltsituation beobachten.

Was ist Gewalt in der Öffentlichkeit?

Person hält ein Messer in der Hand

Gewalt in der Öffentlichkeit umfasst jede Form von körperlicher, verbaler oder psychischer Aggression, die in öffentlichen Räumen oder Orten stattfindet. Öffentliche Räume sind dabei Orte, die von der Allgemeinheit genutzt werden, wie Straßen, Plätze, Verkehrsmittel, Geschäfte oder öffentliche Einrichtungen.

Öffentliche Gewalt kann folgende Formen annehmen

  • Körperliche Auseinandersetzungen, wie Schlägereien oder Handgreiflichkeiten.
  • Verbale Aggressionen, wie Beleidigungen, Bedrohungen oder Mobbing.
  • Sexuelle Belästigung oder Belästigung aufgrund von Herkunft, Geschlecht oder sexueller Orientierung.

Diese Vorfälle können sowohl von Einzelpersonen als auch in Form von Gruppenkonflikten auftreten und betreffen oft Passantinnen und Passanten oder andere unbeteiligte Personen.

Tipps zur Vorbeugung

Fallende Dominosteine, die von einer Hand ausgehalten werden

Achten Sie auf Ihre Umgebung

  • Sehen Sie sich regelmäßig um und achten Sie auf verdächtige oder aggressive Verhaltensweisen in Ihrer Nähe.
  • Bleiben Sie wachsam, besonders in weniger belebten oder schlecht beleuchteten Bereichen.
  • Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl: Wenn etwas nicht richtig erscheint, nehmen Sie es ernst und handeln Sie entsprechend.

Vermeiden Sie riskante Situationen

  • Gehen Sie nach Möglichkeit nicht alleine durch unsichere Gegenden, besonders nachts.
  • Wählen Sie belebte Straßen und öffentliche Plätze.
  • Halten Sie Abstand: Wenn Sie sich bedroht fühlen, entfernen Sie sich so früh wie möglich von der Situation und begeben Sie sich an sichere Orte, wie Kioske, Geschäfte oder Restaurants.

Bleiben Sie ruhig und besonnen

  • Wenn eine Situation eskaliert, versuchen Sie, ruhig zu bleiben und nicht aggressiv zu reagieren. Oft lässt sich der Konflikt durch besonnenes Verhalten entschärfen.

Verhalten Sie sich selbstsicher

  • Täter oder Täterinnen suchen häufig nach unsicheren Opfern. Gehen Sie aufrecht, selbstbewusst und vermeiden Sie Ablenkungen, wie das Schauen auf Ihr Handy, während Sie unterwegs sind.

Vermeiden Sie Provokationen

  • Vermeiden Sie es, in potenziell gefährlichen Situationen mit aggressiven Worten oder Verhalten zu reagieren.
  • Vermeiden Sie verbale Provokationen und körperliche Konfrontationen. Gehen Sie Konflikten aus dem Weg und vermeiden Sie, sich in Streitigkeiten zu verwickeln.

Sprechen Sie unbeteiligte Personen direkt an

  • Wenn Sie sich in einer gefährlichen Situation befinden, sprechen Sie unbeteiligte Personen direkt an (z.B. „Hallo, Sie mit der grünen Jacke...“), um die Aufmerksamkeit auf die Situation zu lenken und Unterstützung zu fordern.

Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel sicher

  • Warten Sie nicht alleine an verlassenen Bushaltestellen oder Bahnhöfen und setzen Sie sich in gut beleuchtete Bereiche.
  • Wenn Sie sich unwohl fühlen, zögern Sie nicht, den Fahrer oder die Fahrerin um Unterstützung zu bitten.

In Notsituationen handeln

  • Rufen Sie die Polizei über 110 an und erstatten Sie Strafanzeige, wenn nötig.
  • Siezen Sie die provozierende Person, um Außenstehenden zu signalisieren, dass es sich nicht um eine private Streitigkeit handelt.

Verhalten in der Notfallsituation

Streifenwagen mit Blaulicht

Rufen Sie sofort Hilfe

  • Suchen Sie sofort Schutz und rufen Sie die Polizei unter 110 oder suchen Sie Hilfe bei umstehenden Personen.
  • Geben Sie der Polizei so genaue Informationen wie möglich: Ort des Geschehens, Beschreibung des Täters oder der Täterin (Kleidung, Größe, Merkmale), Angaben zum Tatablauf, ggf. Waffen und Verletzten

Schützen Sie sich selbst

  • Entfernen Sie sich, wenn möglich, aus der Situation.
  • Suchen Sie sich einen sicheren Ort, etwa ein Geschäft oder eine belebte Straße.
  • Schreien Sie laut um Hilfe.
  • Signalisieren Sie anderen, dass Sie in Gefahr sind.
  • Lautes Schreien wie „Hilfe!“ oder „Feuer!“ kann Aufmerksamkeit erregen und Täter oder Täterinnen abschrecken.

Bleiben Sie ruhig und deeskalieren Sie

  • Versuchen Sie, den Konflikt durch ruhige und sachliche Kommunikation zu entschärfen.
  • Achten Sie darauf, die Aggressionen nicht zu befeuern, sondern sich zurückzuziehen, falls nötig.

Wichtige Grundsätze

  • Ihre Sicherheit steht an erster Stelle: Riskieren Sie nicht Ihr Leben oder Ihre Gesundheit, um einen Gegenstand zu schützen.
  • Rufen Sie frühzeitig Hilfe: Je schneller die Polizei informiert ist, desto besser kann die Situation unter Kontrolle gebracht werden.
  • Seien Sie achtsam: Prävention beginnt bereits mit Aufmerksamkeit. Eine aufmerksame Umgebung hilft, potenziell gefährliche Situationen frühzeitig zu erkennen und zu meiden.

Warum das Mitführen von Waffen keine Sicherheit bietet

  • Messer oder Pfefferspray können das Gefühl der Sicherheit täuschen, erhöhen jedoch das Risiko und führen oft zu Eskalationen.
  • Waffen verleiten dazu, riskantere Verhaltensweisen zu zeigen und vermindern die Chance, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.
  • Waffen können gegen den Träger oder die Trägerin verwendet werden und erschweren die Identifikation von Täter oder Täterin und Opfer für die Polizei.
  • Waffen können zu schweren, oft lebensbedrohlichen Verletzungen führen und haben strafrechtliche Konsequenzen.
  • Schreckschusswaffen und unechte Waffen können von echten Waffen nicht immer unterschieden werden, was zu gefährlichen Missverständnissen führen kann.
  • Das Mitführen von Waffen unterliegt strengen Vorschriften, Verstöße können mit Geldstrafen oder Freiheitsstrafen geahndet werden.

Sicherere Alternativen
Statt Waffen empfiehlt die Polizei Bremen das Mitführen eines Schrillalarms. Dieser erzeugt einen lauten Ton, der Aufmerksamkeit erregt und potenzielle Täter oder Täterinnen abschrecken kann.

Verhalten als Zeuge oder Zeugin

Frau, die von einer Polizistin und einem Polizisten an der Haustür befragt wird

Sicher handeln

  • Bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr. Beobachten Sie das Geschehen aus sicherer Entfernung und alarmieren Sie die Polizei.

Machen Sie auf die Situation aufmerksam

  • Rufen Sie laut nach Hilfe oder sprechen Sie andere Menschen in der Nähe an, um Unterstützung zu mobilisieren.

Merken Sie sich Details

  • Versuchen Sie, Täter und Täterinnen, Fluchtwege oder Fahrzeuge zu beschreiben. Diese Informationen sind entscheidend für die Polizei.