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Hass im Netz

Gemeinsam für ein respektvolles Miteinander

Im digitalen Raum verbreiten sich Hasskommentare, Beleidigungen und diskriminierende Aussagen zunehmend – sei es in sozialen Netzwerken, Foren oder auf anderen Plattformen. Hatespeech zielt darauf ab, andere Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Glaubens, ihrer Identität oder anderer Merkmale zu verletzen und zu entmenschlichen. Dies stellt nicht nur eine emotionale und psychologische Belastung für die Betroffenen dar, sondern kann auch zu echten rechtlichen Konsequenzen führen.

Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie Hatespeech erkennen, wie Sie sich davor schützen und wie Sie im Falle eines Vorfalls richtig handeln. Lassen Sie uns gemeinsam gegen Hass im Netz eintreten und für eine respektvolle und sichere Online-Umgebung sorgen.

Weitere Informationen erhalten Sie auf den Seiten der Kooperationsstelle Kriminalprävention.

Was ist Hass im Netz?

Desktop-Ausschnitt mit Begriffen wie Hass und Hetze

Hass im Netz bezeichnet herabwürdigende, beleidigende oder bedrohende Inhalte, die online verbreitet werden. Diese Inhalte zielen darauf ab, Personen oder Gruppen aufgrund von Herkunft, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Überzeugung anzugreifen. Plattformen wie soziale Netzwerke, Foren und Kommentarspalten sind häufig Schauplätze solcher Attacken.

Formen von Hasskommentaren

  • Beleidigungen: Persönliche Angriffe, die darauf abzielen, die Würde einer Person zu verletzen.
  • Hetze: Aufstacheln zu Hass gegen bestimmte Gruppen, oft mit diskriminierendem Hintergrund.
  • Bedrohungen: Androhung von körperlicher Gewalt oder anderen strafbaren Handlungen.
  • Fake News: Falsche Informationen, die gezielt verbreitet werden, um Hass zu schüren.
  • Cyber-Mobbing: Wiederholte Belästigung einer Person im digitalen Raum.

Was macht die Polizei gegen Hass und Hetze im Netz?

Streifenwagen mit Blaulicht auf einer Straße

Betroffene von Hass im Internet können sich grundsätzlich an ihre örtliche Polizeidienststelle wenden, um eine Anzeige zu erstatten. In vielen Bundesländern besteht mittlerweile zudem die Möglichkeit, Anzeigen online einzureichen. In Bremen können Betroffene eine Anzeige online, telefonisch oder persönlich an einem der Polizeikommissariate erstatten.

Der Tatort einer Straftat im Internet wird dabei stets durch den Standort des Computers oder Servers bestimmt, von dem die Hassbotschaft verbreitet wurde. Das bedeutet, dass eine Person in Bremen Ziel von Hasskriminalität sein kann, während der Täter oder die Täterin die Nachricht von einem anderen Ort aus gesendet hat. In solchen Fällen übernimmt die zuständige Polizeidienststelle am Tatort die Ermittlungen. Zu diesen Maßnahmen können unter anderem Wohnungsdurchsuchungen, die Sicherstellung und Auswertung elektronischer Geräte sowie die Vernehmung von Tatverdächtigen zählen. Das Strafverfahren findet schließlich vor dem zuständigen Gericht am Tatort statt.

Da Hass und Hetze im Netz nicht an geografische Grenzen gebunden sind, wurde am 1. Februar 2022 beim Bundeskriminalamt (BKA) eine zentrale Meldestelle für strafbare Inhalte im Internet (ZMI BKA) eingerichtet. Diese zentrale Anlaufstelle fasst die bisherigen Meldestrukturen der verschiedenen Bundesländer zusammen. Das Ziel ist eine effektive Zusammenarbeit mit der Justiz und den Polizeien der Länder, um Extremismus und Hasskriminalität im Netz konsequent zu bekämpfen.

Die ZMI BKA nimmt Hinweise von Behörden sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen entgegen und ist auf diese Zusammenarbeit angewiesen. Sie prüft die eingehenden Meldungen auf strafrechtliche Relevanz und mögliche Gefahren. Wenn die Identität der mutmaßlichen Täter und Täterinnen festgestellt werden kann, werden die Fälle an die zuständigen Strafverfolgungsbehörden in den jeweiligen Bundesländern weitergeleitet.

Schutz vor Hass im Netz

Desktopbild mit Einstellungsoptionen eines Accounts

Sich vor Hass im Internet zu schützen beginnt mit einem bewussten Umgang mit persönlichen Informationen und einem vorausschauenden Verhalten. Mit den folgenden Maßnahmen können Sie sich besser schützen:

Bewusster Umgang mit persönlichen Daten

  • Veröffentlichen Sie nur so viele persönliche Informationen wie unbedingt notwendig.
  • Seien Sie sparsam mit Angaben wie Wohnort, Telefonnummer oder Arbeitsplatz auf Social-Media-Profilen.

Sichere Privatsphäre-Einstellungen

  • Passen Sie die Privatsphäre-Einstellungen Ihrer Social-Media-Konten so an, dass nur Personen aus Ihrem Bekanntenkreis Beiträge kommentieren oder teilen können.

Starke Passwörter

  • Verwenden Sie für Ihre Online-Konten sichere und einzigartige Passwörter, bestehend aus einer Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Nutzen Sie zusätzlich die Zwei-Faktor-Authentifizierung, wenn verfügbar.

Informationskompetenz

  • Lernen Sie, Falschinformationen und manipulative Inhalte zu erkennen.
  • Verlassen Sie sich auf vertrauenswürdige Nachrichtenquellen und prüfen Sie Inhalte, bevor Sie sie teilen.

Plattformregeln kennen

  • Informieren Sie sich über die Richtlinien der Plattformen, die Sie nutzen.
  • Viele soziale Netzwerke haben klare Regeln gegen Hass und Hetze und bieten Tools zum Melden problematischer Inhalte.

Selbstbewusstes Auftreten

  • Reagieren Sie ruhig und selbstbewusst auf Provokationen. Lassen Sie sich nicht in hitzige Diskussionen verwickeln, die eskalieren könnten.

Verhalten bei Hasskommentaren

Beispielhafte Textnachricht für Hass im Netz

Wenn Sie selbst mit Hass im Netz konfrontiert werden, gibt es konkrete Schritte, um richtig zu reagieren und sich zu schützen:

Ruhe bewahren

  • Lassen Sie sich nicht von der emotionalen Wirkung eines Hasskommentars überwältigen. Eine impulsive Antwort verschärft die Situation meist nur.

Beweise sichern

  • Speichern Sie Hasskommentare oder bedrohliche Nachrichten als Screenshots. Dokumentieren Sie dazu das Datum, die Plattform und den Kontext.

Kommentare melden und blockieren

  • Melden: Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube und Twitter bieten Funktionen, um Hasskommentare zu melden. Diese Inhalte können dann von den Betreibern gelöscht und die Verfasser und Verfasserinnen sanktioniert werden.
  • Blockieren: Blockieren Sie die Person, die den Kommentar verfasst hat, um weitere Angriffe zu verhindern.

Gespräch suchen (nur bei moderaten Kommentaren)

  • Manchmal ist es sinnvoll, sachlich auf missverständliche Aussagen zu reagieren. Dabei sollte stets ein respektvoller Ton gewahrt bleiben.

Keine Gegenhetze

  • Vermeiden Sie es, Hass mit Hass zu beantworten. Dies führt nur zu einer Eskalation und widerspricht dem Ziel einer friedlichen und respektvollen Kommunikation.

Anzeige erstatten

  • Wenn Sie bedroht, schwer beleidigt oder diffamiert werden, zögern Sie nicht, dies der Polizei zu melden. Bringen Sie alle Beweise mit (Screenshots, Links, Datumsangaben). Erstatten Sie hier Anzeige.

Unterstützung suchen

  • Betroffene von Hass im Netz müssen diese Last nicht allein tragen. Beratungsstellen wie z.B. HateAid oder der Weiße Ring bieten konkrete Hilfe und rechtliche Unterstützung.