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Haustürbetrug

Sicherheit beginnt an der Tür

Haustürbetrug ist eine häufig genutzte Masche, bei der Betrügerinnen und Betrüger das Vertrauen ihrer Opfer an der Haustür erschleichen, um sie zu täuschen und zu bestehlen. Insbesondere ältere Menschen werden gezielt angesprochen, da die Täter und Täterinnen oft mit emotionaler Manipulation oder vermeintlicher Hilfsbereitschaft arbeiten. Mit geschickten Tricks verschaffen sie sich Zugang zur Wohnung oder überreden die Opfer, Bargeld oder Wertsachen auszuhändigen. Um sich zu schützen, ist es wichtig, die Methoden der Kriminellen zu kennen und entsprechend vorbereitet zu sein.

Die Methoden

Typische Betrugsformulierungen für die Masche Haustürbetrug

Die Vorgehensweise von Haustürbetrügern und Haustürbetrügerinnen ist vielfältig, aber oft folgen sie einem bestimmten Muster:

Vorwand und Täuschung
Die Täter und Täterinnen geben sich als Nachbarin oder Nachbar, Polizist oder Polizistin, Mitarbeiter oder Mitarbeiterin von Strom- oder Gasanbietern, Bankmitarbeitende, Handwerkerin oder Handwerker, Mitarbeitende von Hilfsorganisationen, Freunde usw. aus. Sie behaupten zum Beispiel, Reparaturen durchführen, Strom- oder Wasserzähler ablesen, Wasserleitungen prüfen oder amtliche Unterlagen übergeben zu müssen.

Ablenkung
Während das Opfer mit einer Aufgabe gebunden wird (z.B. "Lassen Sie den Wasserhahn laufen"), durchsucht die Täterin oder der Täter die Wohnung oder lässt dafür unbemerkt eine zweite Person in die Wohnung.

Dringlichkeit
Es wird z.B. suggeriert, dass ein großer Sachschaden oder finanzieller Schaden entsteht, wenn nicht sofort gehandelt wird.

Emotionale Manipulation
Manche Täter und Täterinnen täuschen Notlagen vor, z. B. indem sie um ein Glas Wasser, ein Telefonat oder Hilfe bitten.

Falsche Angebote
Betrüger und Betrügerinnen bieten minderwertige Waren oder Dienstleistungen zu überhöhten Preisen an, um schnell Bargeld zu erhalten.

Tipps zur Vorbeugung

Begriff Prävention vor fallenden Dominosteinen, die von einer Hand aufgehalten werden

Seien Sie wachsam und öffnen Sie mit Bedacht

  • Lassen Sie nur Personen in Ihre Räumlichkeiten, die Sie gut kennen.
  • Schauen Sie vor dem Öffnen der Tür, wer zu Ihnen möchte – nutzen Sie dazu Fenster, Türspione oder Gegensprechanlagen.
  • Öffnen Sie die Tür nur mit vorgelegter Kette oder aktiviertem Sperrbügel.

Überprüfen Sie die Angaben der Besuchenden

  • Lassen Sie sich Ausweise zeigen, aber seien Sie vorsichtig – diese könnten gefälscht sein.
  • Prüfen Sie die Angaben der Person, z. B. durch einen Anruf bei dem Unternehmen oder bei der Polizei.
  • Nutzen Sie nur Ihnen bekannte Telefonnummern oder offizielle Verzeichnisse. Nutzen Sie keine Telefonnummern, die Ihnen an der Tür genannt werden - sie könnten zu Komplizen der Kriminellen gehören.

Bleiben Sie misstrauisch und wachsam

  • Kriminelle sind kreativ und entwickeln ständig neue Tricks. Handeln Sie nach dem Motto: „Glaube nichts, prüfe alles!“
  • Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen.

Schützen Sie sich durch Vorbereitung

  • Machen Sie „Wenn-Dann-Pläne“, z. B.: „WENN jemand angibt, von der Polizei zu sein, DANN überprüfe ich das telefonisch unter der Nummer 110.“
  • Informieren Sie Angehörige oder die Nachbarschaft, um gemeinsam wachsam zu sein.

Bewahren Sie Ihre Wertsachen sicher auf

  • Lagern Sie Bargeld nur in der unbedingt nötigen Menge zu Hause.
  • Verstauen Sie Wertgegenstände an einem sicheren Ort, den nur Sie kennen – besser noch: in einem Tresor oder Bankschließfach.

Geben Sie Unbekannten nichts

  • Übergeben Sie Fremden nichts.
  • Händigen Sie niemals Bargeld oder Wertsachen an unbekannte Personen aus.

Handeln Sie nach verdächtigen Vorfällen

  • Melden Sie verdächtige Situationen sofort der Polizei unter 110.
  • Informieren Sie Vertrauenspersonen oder Nachbarn, auch wenn kein Schaden entstanden ist.

Teilen Sie Ihre Erfahrungen

  • Erzählen Sie anderen von verdächtigen Vorfällen oder eigenen Erlebnissen, um sie für die Betrugsmaschen zu sensibilisieren.

Nach einem Haustürbetrug: Was nun?

Formulierung Was nun vor einem Streifenwagen mit Blaulicht

Bewahren Sie Ruhe
Auch wenn die Kriminellen bereits entkommen sind, gibt es Möglichkeiten, den Schaden zu begrenzen.

Informieren Sie sofort die Polizei
Wählen Sie die 110 und schildern Sie den Vorfall detailliert.

Sichern Sie Beweise
Notieren Sie sich das Aussehen, Verhalten oder andere auffällige Merkmale der verdächtigen Personen sowie mögliche Fluchtrichtungen oder Fahrzeugkennzeichen.

Sprechen Sie mit Ihrer Bank
Falls Sie Bankkarten oder andere sensible Daten herausgegeben haben, informieren Sie Ihre Bank unverzüglich.

Informieren Sie Angehörige und Nachbarn
Sensibilisieren Sie andere Menschen in Ihrer Umgebung, um sie vor ähnlichen Betrugsmaschen zu schützen.

Melden Sie verdächtige Vorfälle
Auch wenn kein Schaden entstanden ist, sollten Sie verdächtige Personen oder Situationen bei der Polizei melden, damit diese gewarnt ist.