Enkeltrick I Schockanrufe
Lassen Sie sich nicht täuschen!
Kriminelle nutzen die Hilfsbereitschaft und das Vertrauen ihrer Opfer aus, um mit perfiden Methoden wie Schockanrufen oder dem sogenannten Enkeltrick an Ihr Geld zu gelangen. Sie geben sich als Verwandte, Bekannte, Polizei oder andere Amtspersonen aus. Sie können gut reden, treten überzeugend oder selbstbewusst auf. Sie erzeugen Zeitdruck und Stress und haben nur ein Ziel: Sie wollen in Ihre Wohnung, um Geld oder Wertsachen zu entwenden oder Sie überzeugen, Geld oder Wertsachen in gutem Glauben auszuhändigen.
Lassen Sie sich nicht täuschen! Auf dieser Seite erfahren Sie, wie diese Betrugsmaschen funktionieren, woran Sie sie erkennen und wie Sie sich und Ihre Liebsten effektiv davor schützen können.
Die Methoden
Enkeltrick
Die Täterin oder der Täter gibt sich am Telefon als eine verwandte (häufig als Enkel oder Enkelin) oder gut bekannte Person aus. Mit einer emotionalen Geschichte, wie etwa einem finanziellen Notfall oder einer dringenden Investition, bringen sie die Opfer dazu, hohe Geldbeträge oder Wertsachen zu übergeben. Die Betrügenden nutzen oft Scham oder das Verantwortungsgefühl der Opfer aus, um sie zur Zahlung zu drängen.
Schockanruf
Der Betrüger oder die Betrügerin ruft an und täuscht einen dramatischen Notfall vor, etwa einen schweren Unfall oder eine Verhaftung eines nahen Angehörigen. Oft gibt sich eine weitere Person als Polizist oder Polizistin, Anwalt oder Anwältin oder Arzt beziehungsweise Ärztin aus, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Ziel ist es, die Opfer in Panik zu versetzen, damit sie schnell Geld oder Wertsachen als „Rettung“ oder „Kaution“ übergeben.
Beide Methoden zielen darauf ab, das Vertrauen oder die Angst der Opfer auszunutzen, um sie zu überrumpeln und zur Übergabe von Geld oder Wertsachen zu bewegen.
Tipps zur Vorbeugung
Allgemeine Präventionstipps
- Seien Sie skeptisch, wenn Anrufende emotionalen Druck ausüben, sich als Verwandte oder Beamtinnen und Beamte ausgeben oder Geld fordern.
- Geben Sie keine Informationen zu persönlichen, familiären oder finanziellen Verhältnissen am Telefon preis.
- Rufen Sie den oder die vermeintlichen Verwandten oder Bekannten unter der Ihnen bekannten Nummer zurück, um die Geschichte zu überprüfen.
Spezielle Hinweise zum Schutz vor Betrügerinnen und Betrügern
- Seien Sie sich bewusst, dass die Polizei niemals mit der Notrufnummer 110 anruft. Die bei Ihnen im Telefondisplay angezeigte Rufnummer (Anruferkennung) kann manipuliert werden.
- Die Polizei fordert niemals Geld am Telefon, sei es für Kautionen, Strafen oder andere Zwecke. Sie fragt auch nie nach Wertsachen oder Verstecken. Rufen Sie im Zweifel bei der zuständigen Behörde, Bank oder Polizei selbst an. Nutzen Sie dazu eine verlässliche Telefonnummer, z. B. aus dem Telefonbuch oder der offiziellen Webseite.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Personen, die Sie nicht kennen, selbst wenn diese behaupten, von der Polizei oder einem Angehörigen geschickt worden zu sein.
- Trickbetrüger und Trickbetrügerinnen suchen über die Vornamen in öffentlichen Telefonbüchern gezielt ältere Menschen, um an vermeintlich leichte Opfer zu gelangen. Wer sich in ein Telefonbuch eintragen lässt, gibt Informationen, die von Täter und Täterinnen genutzt werden. Über "altmodische" Vornamen werden mögliche Opfer herausgesucht und angerufen. Lassen Sie den Eintrag ändern! (pdf, 138.2 KB)
Verhaltenstipps während des Anrufs
- Lassen Sie sich nicht durch dramatische Geschichten oder Zeitdruck aus der Fassung bringen. Betrüger und Betrügerinnen nutzen gezielt Panik, um Sie zu überrumpeln.
- Beenden Sie das Gespräch, wenn Sie Zweifel haben, und sprechen Sie mit Vertrauenspersonen oder der Polizei darüber.
- Besprechen Sie ungewöhnliche Anrufe mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn.
Nach dem Anruf
- Informieren Sie die Polizei, wenn Sie einen Betrugsversuch bemerken – auch wenn Sie nicht darauf hereingefallen sind. Das hilft, andere zu schützen.
Hier (pdf, 272.9 KB) erhalten Sie einen Flyer mit den wichtigsten Tipps im Überblick.
Nach einem Betrugsversuch: Was nun?
Sofortmaßnahmen bei Verdacht auf Betrug
- Am Telefon: Legen Sie auf, sobald Sie den Verdacht haben, dass es sich um einen Betrug handelt. Reagieren Sie nicht weiter auf die Anrufenden.
- Falls Sie bereits eine Übergabe oder Überweisung vereinbart haben, brechen Sie diese sofort ab.
- Prüfen Sie umgehend Ihre Bankkonten auf unautorisierte Abbuchungen oder Überweisungen.
Kontakt zur Polizei
- Wenden Sie sich an ein Polizeikommissariat oder rufen Sie uns an. Beschreiben Sie den Vorfall so genau wie möglich.
- Schreiben Sie alle Informationen auf, die Sie zur anrufenden Person haben, z. B. Rufnummer, Gesprächsinhalt, Zeit des Anrufs und gegebenenfalls Namen. Diese Angaben helfen uns bei den Ermittlungen.
Maßnahmen bei Geldverlust
- Kontaktieren Sie sofort Ihre Bank, falls Sie eine Überweisung getätigt haben. Bitten Sie darum, die Zahlung zu stoppen oder zurückzurufen. Bei Abbuchungen von Ihrem Konto lassen Sie diese umgehend sperren und erstatten Sie Widerspruch.
- Falls Sie Kreditkarteninformationen preisgegeben haben, lassen Sie Ihre Karte sperren. Nutzen Sie dafür die zentrale Sperrhotline: 116 116.
- Falls Ihre Zugangsdaten zum Online-Banking kompromittiert sein könnten, lassen Sie die Zugänge sofort sperren.
Unterstützung bei emotionaler Belastung
- Betrüger und Betrügerinnen arbeiten äußerst professionell und können selbst skeptische Menschen täuschen. Es ist wichtig, sich nicht selbst die Schuld zu geben.
- Sprechen Sie mit Angehörigen, Freundinnen und Freunden oder einer Vertrauensperson über den Vorfall.
- Kontaktieren Sie unser Präventionszentrum. Das Team steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.